STL-Datei
Was ist eine STL-Datei?
STL steht für Stereolithografie. Dies ist ein Verfahren im Rapid-Prototyping, also um Prototypen „schnell“ zu erstellen. Dabei werden, wie vom 3D-Druck bekannt, Schicht für Schicht eines Polymers aufgetragen, bis man ein 3D-Modell zum Anfassen erhält.
Die STL-Datei
Um ein 3D-Modell zum Anfassen zu bekommen, werden CAD-Daten (zum Beispiel mit SOLIDWORKS) für den 3D-Drucker aufbereitet. Diese Daten finden sich in der STL-Datei wieder und können dann vom 3D-Drucker verarbeitet werden. Dabei wird das 3D-Computermodell in viele kleine Dreiecke zerlegt, wie man es aus der Grafikverarbeitung kennt. Modellierer, die zum Beispiel das Open-Source-Tool Blender verwenden, wird dies bekannt vorkommen.
Die STL-Datei als Standard
Das STL-Format wurde bereits in den 1980er Jahren entwickelt. Aufgrund seiner Einfachheit und der damit verbundenen geringen Dateigröße hat es sich quasi zum Standard entwickelt. Die Dateigröße einfacher Modelle liegt dabei unter 1 MB. Komplexere Modelle können mehrere Megabyte groß sein, was vergleichsweise wenig ist. Es verwundert also nicht, dass viele Programme mit der STL-Datei umgehen können. Das STL-Dateiformat ist in der 3D-Druck-Szene das am häufigsten verwendete Format. Um eine STL-Datei zu erhalten, muss meistens lediglich die Export-Funktion verwendet werden.
Datensicherheit
Entwickler von Modellen stecken viel Arbeit in ihre Prototypen. Versenden sie nun ihr 3D-Modell an einen 3D-Druck-Dienstleister, werden lediglich die Positionsdaten der Dreiecke übermittelt. Sensible Daten aus der Entwicklungsarbeit bleiben in Sicherheit. Gleichzeit kann dies jedoch auch hinderlich sein, denn Farb-, Material- oder sonstige Informationen können nicht mitgeliefert werden.
Schwächen der STL-Datei
Wie schon erwähnt, kann die STL-Datei keine Farb- oder Materialinformationen mitliefern. Die STL-Datei liefert lediglich Oberflächeninformationen des 3D-Modells. Folglich ist auch die innere Struktur eines Modells nicht abbildbar. Alle Informationen, die über die Oberflächenstruktur hinausgehen, müssen in einer gesonderten Datei mitgeliefert werden.
Die Zukunft der STL-Datei
Aufgrund der genannten Schwächen wird bereits an einem Nachfolger (3MF) gearbeitet. 3MF steht für 3D Manufacturing Format, das vom 3MF-Konsortium entwickelt wird. Trotzdem wird die STL-Datei noch lange im Einsatz bleiben, denn mehr Daten heißt gleichzeitig auch größere Dateien. Gerade im E-Mail-Verkehr sind allen die Größenbeschränkungen gesendeter Dateien ein Begriff.
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