Formtoleranzen

Was sind Formtoleranzen?

Bei einem Werkstück gibt es zwischen dem von der Konstruktionsabteilung und dem jeweiligen Konstrukteur gewünschten Form und der dann tatsächlich entstandenen Formgebung häufig Unterschiede. Der Grund für diese Unterschiede kann im Produktionsablauf oder –prozess liegen. Ebenso können Mess-Ungenauigkeiten hier die Ursache sein. Deshalb wird hier von Formtoleranzen gesprochen.

Diese bereits bei der Konstruktion der Werksteile mit eingerechnete und einkalkulierte Toleranz, was die unterschiedlichen Maße anbelangt, hilft dabei, dass dann trotz der hier entstandenen Unterschiede, praxistaugliche Bauteile oder Werkstücke hergestellt werden können. Dabei sollten solche Formtoleranzen so bei der Konstruktion gewählt werden, dass dadurch für den Herstellungsprozess keine weiteren Kosten entstehen. Ebenso sollte das dann daraus entstandene Werkstück oder Bauteil seine Aufgaben trotz der hier vorhandenen Abweichungen in vollem Umfang erfüllen können. Das bedeutet dann, dass die Formtoleranzen so groß wie möglich, aber auch so klein wie notwendig sein sollten.

Durch die Austauschbarkeit von Einzelteilen untereinander wird die Massen- und Serienproduktion überhaupt erst möglich gemacht und umgesetzt. Deshalb muss sichergestellt sein, dass sich die Maßabweichung immer innerhalb der festgelegten Toleranzen bewegt, um damit eine ständige Verfügbarkeit von Einzel- oder Bauteilen zu gewährleisten. Dabei ist es hier nicht entscheidend, von welchem Hersteller die Einzel- oder Bauteile kommen. Hierbei sollte für die Erfüllung dieser Einzelteil – oder Bauteilfunktion die Toleranz nicht größer sein, als die Hälfte der allgemein vorhandenen Maßtoleranz.

Welche Toleranzen werden angegeben?

Die Allgemeintoleranzen in einer technischen Zeichnung werden gemäß ISO 2768-2 für deren Lage sowie Form bei Werkstücken oberhalb vom Schriftfeld im Zeichnungskopf vermerkt. Dabei haben dann die Formtoleranzen sowie Lagertoleranzen für die gesamte Zeichnung Gültigkeit, solange keine spezifischen Toleranzen vermerkt sind. Davon ausgenommen sind die Eigenschaften Flächen, Position, Zylinder- und Linienform sowie der Gesamtlauf und bei der Messung in der Mittelachse (Koaxialität).

Dabei bezeichnet man als spezifische Formtoleranzen diejenigen zulässigen Abweichungen von der Idealform einer geometrischen Form von einem Element. Durch solche Formtoleranzen wird dann festgelegt, innerhalb welcher bestimmten Grenzwerte sich die Form von einem Element zu befinden hat. Diese Art von Formtoleranz wird, wie oben erwähnt, direkt in der Zeichnung oberhalb des Schriftfeldes im Zeichnungskopf vermerkt. Dazu zählen zum Beispiel Ebenheit, Geradheit, die Zylinderform, die Rundheit sowie das Flächen- und das Linienprofil.


Erfahren Sie alles über SOLIDWORKS.

« Zurück zum Index