Konzentrizität

Was ist Konzentrizität?

Man spricht von Konzentrizität, wenn es um die Prüfung der Lage, von einem oder mehreren unabhängigen Kreisen, geht. In der Messtechnik wird die Konzentrizität den Lagetoleranzen hinzugerechnet und dort wiederum zu der Gruppe der Ortstoleranzen. Diese legen den perfekten Ort eines Elements im Verhältnis zum Bezugselement fest.

Um das Bezugselement, also zum Beispiel die Achse, wird nun meist eine kreisförmig, manchmal auch planare, Toleranzzone gespannt. In dieser Toleranzzone, darf der Mittelpunkt abweichen. Gelangt der Punkt aus der Toleranzzone, so gilt das Maß als sogenannt „toleranzverletzt“

Toleranzen, also Abweichungen, entstehen oft durch zufällige Einflüsse in der Fertigung. Schwingungen, Temperaturabweichungen, oder auch Schmutz verhindern eine exakt gleiche Produktion.

Deshalb ist die Information so wichtig und unverzichtbar, ob Abweichungen innerhalb der Grenze liegen oder nicht.

Anwendungsbereiche der Konzentrizität

Eine Messung der Konzentrizität ist besonders wichtig in den Bereichen der Automobilbranche, aber auch anderen Bereichen, in welchen Präzisionskugellager gefertigt werden. Kugellager verbaut die Industrie in verschiedene Produkte. Durch dieses ist es möglich Bauteile schnell, aber auch leichtgängig zu Drehen. Besonders im Maschinenbau oder der Antriebstechnik sind viele Kugellager notwendig.

Bleibt man aber im Automobilbereich, kann man als bestes Beispiel einen Tubolader hinzuziehen. Ein Turbolader hat extrem hohe Rotationsgeschwindigkeiten. Aufgrund dieser benötigt es eine besonders hohe Präzision der Koaxialität.

Wie prüft man die Konzentrizität?

Eine direkte Messung ist nicht geeignet, um vorgegebene Grenzwerte der Konzentrizität einzuhalten.

Allgemein ermitteln Prüfgeräte die Koaxialität über eine Rundlaufmessung, welche zugleich mit den Formtoleranzen, als auch Lagetoleranzen ermittelt. Sie tolerieren daher auch den Rundlauf.

Vor allem dann ist dies empfehlenswert, wenn man keine Messwerkzeuge zur Verfügung hat, um die Koaxialitätsabweichung zu bestimmen.
Außerdem können visuell gestaltete Messberichte eine schnellere Optimierung gewährleisten. Das liegt aufgrund der gut zu erkennenden Abweichungen.

Besonders geeignet sind optische 3D-Messtechniken im Fertigungsablauf. Diese ermöglichen eine Messung der Konzentrizität ohne Berührungen mithilfe eines 3D-Scans. Dadurch kann man eine Messung sehr schnell und bis ins kleinste Detail durchführen.

Eine industrielle Computertomografie eignet sich wiederum, wenn innenliegende Strukturen zusätzlich überprüft werden sollen oder müssen.

Nachteile einer Konzentrizitätsmessung mit einer Messuhr

Das Problem bei diesem Thema sind jedoch Faktoren wie der Winkel oder auch die Kraft, mit der die Messuhr auf das Messobjekt gelegt wird. Denn das bedeutet auch, dass das Messergebnis, je nach Bediener, anders sein kann. Zudem kommt noch die Reibung zwischen der Spitze der Messuhr und der Oberfläche. Das kann unter anderem zu Kratzern der Oberfläche des gemessenen Objektes führen.

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